Influenza-Viren Typ A greifen nicht nur Menschen direkt an, sondern auch Tier wie beispielsweise Vögel. Ursächlich ist hier allerdings das mutierte Virus A/H5N1, das seit 1997 gehäuft bei Vögeln auftritt. Dieses Virus wird von Wissenschaftlern mit der Rinderpest verglichen. Das Virus wird bei Hausgeflügel über den Kot, den sogenannten Hühnerabfällen ausgeschieden; bei Wildvögeln über die Atemwege. Sobald dieses Virus bei Hausgeflügel festgestellt wird, werden alle Tiere vorbeugend getötet und die Kadaver verbrannt.
Schutzzone
Um den Ort, an dem sich infizierte Tiere befanden, wird eine Schutzzone eingerichtet. Der Transport von Geflügel, Vögeln und deren Produkte wie Eier aus der Schutzzone heraus ist untersagt. Um ein Übergreifen des Virus von Wildvögeln auf Hausgeflügel zu vermeiden, sind in Deutschland seit Ende Oktober 2005 Vogelbörsen und Geflügelmärkte nur noch ausnahmsweise gestattet; manche deutschen Bundesländer haben dies ganz untersagt. Weiterhin dürfen keine Lockvögel bei einer Jagd eingesetzt werden. Die Tränke von Geflügel ist mit Leitungswasser zu füllen; Trinkwasser aus Seen, Bächen, Flüssen und andere Trinkwasserquellen der Natur ist aktuell verboten.
Übertragung
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist eine Übertragung von Virus A/H5N1 vom Tier auf den Menschen möglich. Zwar kommt dies sehr selten vor, doch es ist 2006 in der Türkei nachgewiesen worden. Hauptsächlich waren Kinder betroffen, die Kontakt zu infiziertem Geflügel hatten. Ob sich das Virus von Mensch zu Mensch ausbreiten kann, ist nicht wissenschaftlich belegt. Die Statistik der WHO – Welt Gesundheits-Organisation – besagt jedenfalls, dass per 23. Januar 2015 weltweit 718 Personen am Virus A/H5N1 erkrankten, davon starben 413 Personen.
Influenza-Virus A/H7N9
Auch dieses Virus ist eine Erkrankung, die hauptsächlich bei Vögeln vorkommt. Das Influenza-Virus A/H7N9 wird ebenfalls als Vogelgrippe bezeichnet. Dieses Virus kommt in der Regel bei Hühnern vor und wurde in China im Jahr 2013 erstmals beim Menschen nachgewiesen. Gemäß der Regierung der Volksrepublik China waren Anfang März 2015 etwa 602 Personen mit dem Virus A/H7N9 infiziert. Davon starben 227 Personen. Ob auch in anderen Ländern Personen am mutierten Influenza-Virus A erkrankten oder verstarben, ist der WHO nicht bekannt. Bislang muss sich die Behörde ausschließlich auf die Daten aus China verlassen. Die WHO gab deshalb im März 2015 bekannt, dass sie nicht vorhabe, spezielle Kontrollen für die Einreise oder Beschränkungen für Reisenden herauszugeben. Allerdings warnt die Behörde Reisende, Geflügelmärkte oder Geflügelbetriebe zu besuchen.
Vogelgrippe – Impfstoff
Weder für die mutierten Influenza-Viren A/H5N1 sowie A/N7H9 gibt es einen Impfstoff. Dies ist nicht möglich, da sich die Oberfläche des Influenza-Virus Typ A stetig verändert. Das Medikament Tamiflu wird vom Auswärtigen Amt sowie einigen Wissenschaftlern ausdrücklich nicht empfohlen.