Forschung

Robert-Koch-Institut – Arbeitsgemeinschaft Influenza

Sobald der Mediziner feststellt, dass sein Patient an einem Influenza-Virus erkrankt ist, muss er dies dem örtlichen Gesundheitsamt melden. Eine sichere Diagnose erhält er durch die Untersuchung eines Abstrichs aus Nase oder Rachen des Patienten. Relativ sicher ist der Schnelltest, der sich verfärbt, wenn er das Influenza-Virus erkennt. Um seinen Verdacht zu bestätigen, gibt der Arzt die Abstriche an ein Labor, das die Körperflüssigkeiten untersucht.

Diagnose

Sobald die Diagnose „Grippe“ gesichert ist, meldet der Arzt dem örtlichen / zuständigen Gesundheitsamt, dass er einen Patienten mit dem Influenza-Virus hat. Das Gesundheitsamt sammelt die Daten und gibt diese dann zur Auswertung an das Robert-Koch-Institut weiter.

Arbeitsgemeinschaft Influenza

Im Robert-Koch-Institut ist die Arbeitsgemeinschaft Influenza angesiedelt. Sie besteht aus einer Studiengruppe, die aus Ärztinnen und Ärzte besteht. Die Mediziner sind für einen bestimmten Zeitraum Bestandteil dieser Gruppe, in der sie unentgeltlich mitarbeiten.
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI (Robert-Koch-Institutes) geben kontinuierlich eine Zusammenfassung der aktuellen Lage heraus. Derzeit befindet sich der aktuelle Wochenbericht, der zum Download verfügbar ist, für die 11. Kalenderwoche 2015 im Internet. Dieser Bericht sowie die Website der Arbeitsgemeinschaft (https://influenza.rki.de) geben die ermittelten Daten bekannt. Derzeit ist die Grippeaktivität in Deutschland noch deutlich erhöht. Lediglich in der Mitte Westdeutschlands nimmt sie etwas ab. Die Positivrate ermittelte die Arbeitsgemeinschaft für Deutschland mit 50 Prozent; wobei die Mitte (West) moderate mit 37 Prozent und der Osten mit 60 Prozent stark erhöhte Influenza-Aktivitäten aufweist. Auch im Süden und westlichen Norden der Republik ist die Gefahr nicht gebannt, denn auch hier sind die Influenza-Aktivitäten deutlich erhöht.

Influenza-Saison 2014/2015

An der Influenza-Surveillance der AGI nehmen aktuell 562 Arztpraxen teil, die sich dort registriert haben. Sie geben mindestens eine Wochenmeldung ab. Für die Auswertung für die 11. Kalenderwoche 2015 lagen 426 Meldungen zugrunde.  Die Ergebnisse sagen klar und deutlich, dass in der achten und neunten Kalenderwoche das Influenza-Virus höhere Aktivitäten aufweist als in den vergangenen Jahren und dabei die Werte von 2012/2013 überschritt. Die Grippesaison 2014/2015 begann in der 40. Kalenderwoche 2014 und ist immer noch nicht abgeschlossen.

Virus und Gefahr

Interessant ist, dass in der 11. KW 2015 mit 84 Prozent besonders Kinder bis zum vierten Lebensjahr vom Virus betroffen waren. Dagegen attackierte das Virus mit 62 Prozent die Altersgruppe zwischen 35 und 59 Jahren nicht so stark wie in den vergangenen Jahren. Auch von Interesse ist, dass in dieser Grippesaison nicht das Virus A/H1N1, sondern ein Subtyp A/H3N2 in den meisten Fällen für die Infektion ursächlich war. Seit Beginn der Grippesaison erkrankten in Deutschland insgesamt 55.212 Menschen am Influenza-Virus.