Eine unterschätzte Gefahr

Die Grippe kam 2014 früher als erwartet. Die Infektion wütete heftiger als bisher, was sie noch gefährlicher machte. In den vergangenen Jahren starben in Deutschland etwa 10.000 Menschen jährlich an der „echten“ Grippe. An Erkältungen während der kalten Jahreszeit sind die Menschen gewöhnt. Schnupfen und Abgeschlagenheit sind die Folgen, wenn man sich eine Erkältung oder einen grippalen Infekt eingefangen hat.

Infektion erkennen

Anders verläuft die Grippe, die sich nicht anmeldet, sondern von jetzt auf gleich aktiv wird. Kaum haben sich die Grippeviren im Körper eingefunden, macht sich die Infektion durch starken Husten ohne Auswurf bemerkbar. Fieber und Schüttelfrost können weitere Symptome sein. In der Regel kommen Kopf- und Gliederschmerzen sowie Augenbrennen hinzu. Der Krankheitsverlauf der Grippe ist in der Regel nicht so gefährlich, wie man aufgrund der Todesfälle annehmen sollte. Riskant ist die Grippe bei Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, älter sind oder bereits durch eine Erkältung geschwächt sind. Für sie kann das Virus zum Tode führen.

Forschung

Das Robert-Koch-Institut führt Statistiken über die Auswirkungen des Influenza-Virus. Diese zeigen an, dass jährlich in Deutschland zwischen 5.000 und 10.000 Menschen die Grippen nicht überleben. Die Grippewelle 2008/2009 war dermaßen aggressiv, dass 19.000 Menschen starben. Damit die Grippe weniger Chancen hat, ruft das Robert-Koch-Institut jährlich zur Grippeimpfung auf. Es gibt auch jedes Jahr einen neuen Impfstoff, da sich das Virus laufend verändert und an den Impfstoff neue Anforderungen stellt.

Müdigkeit

Im Gegensatz zu einer „üblichen“ Erkältung tritt die Grippe unvermittelt auf. Meist beginnt die Infektion mit Fieber, trockenem Husten und extremer Müdigkeit. Auch anders als bei einer Erkältung, die nur die Atemwege betrifft, befällt das Influenza-Virus den gesamten Körper. Für den Arzt ist es nicht leicht, die Grippe vom grippalen Infekt zu unterscheiden. Dies liegt daran, dass Grippe und der Krankheitsverlauf viele Gesichter hat, die nicht immer eindeutig auf eine „echte“ Grippe hinweisen.

Immunsystem

Personen, die chronische Erkrankungen haben, sind besonders von den Symptomen der Grippe betroffen. Die Viren schwächen das Immunsystem weiter und lassen so Tür und Tor für Bakterien offen. Damit muss sich der Körper mit einer Mischung aus Viren und Bakterien auseinandersetzen; einer Mischung, die zu einer Superinfektion mutieren kann. Diese ist in der Lage, eine schwere Lungenentzündung hervorzurufen sowie sich in den Herzmuskeln festzusetzen und Herzrhythmusstörungen zu verursachen. Durch die bakterielle Hilfe ist es für den Virus möglich, Gehirnhaut- und Gehirnentzündungen herbeizuführen.

Herzinfarkte werden vermutet

Einige Fachleute vermuten sogar, dass viele Herzinfarkte, die in den Wintermonaten erfolgen, auf Grippeviren zurückzuführen sind. Das gilt besonders für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.